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Beschäftigung zu Hause für Kinder im Home Office

Home Office mit Kindern

Sooo, jetzt sind wir also alle zu Hause. Schon am Anfang wird klar: es wird eine Herausforderung. Es IST eine Herausforderung. Die Kinder ausschließlich zu Hause zu betreuen ist kein Zuckerschlecken. Da sind wir uns sicher alle einig.

Das sind keine normalen Ferien

Unsere gewohnten Strukturen sind völlig durcheinander gewirbelt. Hatten wir vorher Schule, Arbeit, Freunde und Hobbys, so konzentriert sich jetzt alles auf das Leben zu Hause. Wir sollen von jetzt auf gleich unser Leben umstrukturieren und zu Hause bleiben.

Diese Maßnahme ist wichtig! Wir nehmen das sehr ernst. Zum Schutz aller schränken wir uns stark ein. Und wir tun das gerne, denn wir sehen in Italien, wie schlimm es kommen könnte. Ägypten ist auf so ein Szenario nicht vorbereitet. Nicht mal im Entferntesten.

Ich erkläre das auch meinen Kindern. Sie sollen wissen, warum im Moment alles so anders ist und warum ihr eigenes Verhalten von so großer Bedeutung ist. Sie sind 12 und 8 Jahre alt und verstehen das sehr gut.

Homeoffice und Homeschooling wird zur Herausforderung

Ich verstehe alle Familien, die sich auf diesen neuen Zustand nicht freuen, die sich vielleicht auch überfordert fühlen. Die meisten haben vorher nicht im Homeoffice gearbeitet.

Auch in meinem Fall ist es eine ganz neue Situation. Ich habe zwar immer im Homeoffice gearbeitet, aber meine Kinder waren dann meistens in der Schule, waren ausgelastet, abends früh im Bett, der Tag gab Struktur. Jetzt ändert sich das alles und zwar von jetzt auf gleich. Ohne Vorlauf müssen wir uns darauf einstellen und uns neu organisieren.

Auch bei uns läuft das nicht so vorbildlich, wie ich das gerne hätte. Gerade mein Sohn (8 Jahre) braucht noch sehr viel Anleitung, hängt im Moment oft an mir und verhält sich schwierig, wenn ich es nicht schaffe, ihm die nötigen Strukturen anzubieten.

Und dann kracht es im Homeoffice

Ständig. Und wenn ich hinterher reflektiere, liegt der Fehler immer an mir. Ich war zu hektisch, zu ungeduldig, zu ungeduldig, zu harsch, zu verplant, …

Ich genieße diese Zeit auch nicht immer und ausschließlich. Ich muss mir auch kleine Pausen erkämpfen, zusehen, dass wir uns mit der Zeit alle gerecht werden. Aber ich gebe alles, damit es besser wird.

Kreative Beschäftigung zu Hause

Wir wissen nicht, wie lange dieser Zustand noch anhalten wird. Also müssen wir kreativ werden. Natürlich machen wir jeden Tag unsere Aufgaben für die Schule und sind damit gut beschäftigt, aber der Tag hat noch mehr Stunden.

Wir leben in einem sehr vollen Viertel in Kairo, haben keinen Garten, aber dafür eine große Wohnung mit viel Platz. Einfach raus in die Natur geht nicht, ohne Bus oder Taxi zu fahren. Das fällt jetzt natürlich komplett weg.

Beschäftigung zu Hause mit Ausmalbildern von Bine Brändle

Raus auf den Balkon

Wenn das Wetter schön ist, setzen wir uns auf den Balkon und lesen dort unsere Bücher. Jeder seins. So ein kleiner Tapetenwechsel kann schon helfen. Die Kinder bekommen frische Luft und Tageslicht. Außerdem sind sie so mal mindestens 45 Minuten beschäftigt.

Die Große hört dort auch gerne Musik, zeichnet oder schreibt in ihrem Journal. Der Kleine unterhält sich mit unseren Balkonpflanzen und erkundigt sich nach deren Empfinden.

Langeweile ist eine Chance

Meine Kinder müssen auch mal mit Langeweile zurechtkommen. Ich bespaße sie nicht rund um die Uhr und wenn sie nichts mit sich anzufangen wissen, dann müssen sie eben mal an die Decke starren.

Daraus entstanden schon viele Ideen!

  • Die Kuscheltiere meines Kleinen schreiben sich jetzt Briefe.
  • Die Große schreibt einen Roman
  • Aus unseren Legos entsteht ein Vergnügungspark für die Dinofiguren
  • Zimmer wurden aufgeräumt und umgestellt
  • und vieles mehr

Bewegt euch!

Wer den ganzen Tag zu Hause sitzt, muss sich bewegen. Ich merke das vor allem an meinem Sohn, der richtig den Rappel bekommt, wenn er sich nicht ausreichend bewegt.

Wir haben da eine ganz tolle Lösung gefunden: Zwischen den Lernaufgaben bewegen wir uns immer. Wir machen Hampelmänner, laufen durch die Wohnung oder tanzen zu einem Lied.

Auch der Papa kann nicht mehr täglich ins Fitnessstudio. Deswegen hat er jetzt den Sport übernommen und macht jeden Abend mit uns Tabata. Wir kommen richtig ins Schwitzen, aber es tut gut!

Vielleicht könnt ihr das auch versuchen. Es gibt tolle und einfache Videos auf YouTube. Oder ihr macht etwas anderes, um euch täglich zu bewegen und auszupowern. Tanzen geht zum Beispiel immer und auch mit kleinen Kindern.

Gemeinsame Hausarbeit

Die Kinder können Aufgaben übernehmen. Meine müssen zum Beispiel jeden Morgen ihr Bett machen, aufräumen und saugen. Sie helfen außerdem beim Kochen und machen zum Beispiel den Salat.

Die Kinder können die Spülmaschine ausräumen, Wäsche falten oder den Küchenschrank sortieren. Ihr wisst schon, der unsägliche Küchenschrank mit Plastikschüsseln.

Das ist natürlich Beschäftigung zu Hause und als Eltern im Homeoffice wird man etwas entlastet. Warum sollen wir alles alleine machen? Kinder können und sollen da feste Aufgaben übernehmen.

Wecker stellen!

Ich schlafe nicht aus, obwohl wir keine Verpflichtungen außer Haus haben. Stattdessen stelle ich mir einen Wecker und stehe wie gewohnt früh auf.

Die Kinder dürften etwas länger schlafen. Aber bis sie aufstehen, habe ich schon Dinge erledigt, die für mich wichtig sind. Dazu gehört die Tasse Kaffee, die ich ganz in Ruhe trinke. Ich kann auch etwas im Homeoffice arbeiten und mich ganz darauf konzentrieren.

Wecker stellen- Homeoffice Tipps

Die Kinder schlafen auch nicht bis in die Puppen! Spätestens um halb neun ist Schluss. Dann wird gemeinsam gefrühstückt und anschließend setzen wir uns an unsere schulischen Aufgaben.

Die Große (7. Klasse) erledigt alles schon sehr selbständig. Sie kann auch ganz neue Inhalte alleine erarbeiten, weiß, woher sie Informationen bekommt und wie sie Wissenslücken schließen kann, wenn sie einmal hängt.
Sie lernt mit verschiedenen Apps, die spontan und kostenlos von den Schulbuchverlagen zur Verfügung gestellt wurden, tauscht sich via WhatsApp mit ihren Lehrer*innen und Mitschüler*innen aus, sieht sich YouTube-Videos über die einzelnen Lektionen an und googelt.

Der Kleine (2. Klasse) ist davon natürlich noch sehr weit entfernt. Hier muss ich Aufgaben kleinschrittig erklären, immer wieder motivieren und die Ergebnisse kontrollieren. Aber auch das wird besser. Er lernt gerade das Lernen und ich genieße diese Zeit.
Ihm tut das Homeschooling gerade sehr gut und er profitiert davon. Es ist seine große Chance! In der Schule hinkt er grundsätzlich hinterher. Der Geräuschpegel setzt ihm zu und die Lehrer haben sehr wenig Zeit, den Stoff bis zu den nächsten Ferien durchzupauken.

Ich versuche auch, uns generell an einen geregelten Tagesablauf zu halten. Essen, Schlafen, Spielen, Lesen, … alles hat seine festen Zeiten, die natürlich nicht in Stein gemeißelt sind. Aber je besser wir uns daran halten, desto harmonischer bleibt unser Familienleben.